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 Betreff des Beitrags: CNC-Nachfertigung von Motorblöcken
BeitragVerfasst: 6. Nov 2020 09:16 
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Es gibt Hoffnung! Mittlerweile gibt es Leute, die das nötige Werkzeug und Wissen haben, um z.B. ganze Motorblöcke mit CNC-Fräsmaschinen nachzufertigen. Hier ein Beispiel:

Code:
<iframe width="560" height="315" src="https://www.youtube.com/embed/yaGRSnojsgU" frameborder="0" allow="accelerometer; autoplay; clipboard-write; encrypted-media; gyroscope; picture-in-picture" allowfullscreen></iframe>


Anscheinend kann man kein YouTube-Video hier einbinden, deshalb der Link: https://youtu.be/yaGRSnojsgU

Kenne denjenigen nicht, aber das könnte sich im Extremfall doch mal lohnen, Kontakt aufzunehmen... ::-

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BeitragVerfasst: 6. Nov 2020 09:49 
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Hallo Johannes,

das ist heutzutage eigentlich nix besonderes mehr, allerdings braucht man ein 3D Modell vom Original.
Damit fängt das Drama bei unseren alten Motoren dann schon an, denn originale Fertigungszeichnungen wirst du nicht bekommen also woraus ein 3D Modell ableiten?
Da bleibt eigentlich nur ein Gehäuse auf einem 3D Scanner einscannen und nachher ein fräsbares Modell daraus erstellen.
Nachteil bei dieser Methode, du weißt keinerlei Fertigungstoleranzen und musst dir alles selbst herleiten, ein riesen Aufwand.

Das Teil am Ende zu fräsen ist nur der geringste Teil der Arbeit.

Gruß
Felix

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BeitragVerfasst: 6. Nov 2020 10:26 
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Hallo Felix,

Du hast ja den HDM-Kupplungdeckel für die wassergekühlten KTM-Motoren mit entworfen. Auf Deiner Seite kann man sich schon eine Vorstellung davon machen, dass das ein Aufwand ist.

Aber dennoch mal die Frage an den Fachmann: Was schätzt Du, was die Anfertigung eines 50er Motorblocks so kosten würde?

Ich bin technischer Laie und für mich ist das einfach faszinierend!

Und mit dem 3D-Druck geht inzwischen ja auch richtig viel. Wenn ich da nur an die vielen kleinen Plasik-Spezialteile denke. Mein Nachbar hat sich für seine alte KD125 spezielle Kunststoffzapfen für den Lichtschalter machen lassen. Stückpreis 20 Cent!!! Der ganze Lichtschalter wird, wenn man ihn überhaupt bekommt, als alter Lagerbestand kaum unter 100 € gehandelt...

Viele Grüße

Johannes

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BeitragVerfasst: 6. Nov 2020 12:14 
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Johannes, 3D Druck wird immer als das Tollste seit der Erfindung von geschnitten Brot durch alle Gassen gerufen.

Sobald du dir aber gedruckte Dinge und deren Oberfläche anschaust wird dir anders, von der Maßhaltigkeit ganz zu schweigen. Da sind mehrere 1/10tel normal. Bei einem Motor geht es um 1/100stel. Für nen Schalter oder Luftfiltergitter reicht das alle Male, aber schon bei Zahnräder fängt es im Hobbybereich an. Damit meine ich sogar noch 3D Drucker im mittleren 4-stelligen Eurobereich.

Ich habe schon gedruckte Metallteile in der Hand gehalten, welche sagenhaft waren. Aber das was die Teile kosten, dafür hätte HaGe seine Fantic zweimal kaufen können.

Und was CNC angeht, alleine die KW Lagersitze müssen als Paar gemeinsam gespindelt werden. Macht auch nicht jeder. Zumal man eh nen gegossenen Rohling braucht, aus dem Vollen gefräst ist nicht. Im Guss „laufen“ sich Vibrationen tot, daher sind auch die Grundkörper von Werkzeugmaschinen gegossen.
Selbst wenn ein Vollmaterial nehmen würdest musst du zig mal Spannungsarmglühen, sonst verzieht sich den Block wie ne Banane.

Machbar ist alles, wenn Zeit und Geld keine Rolle spielt. Aber es gibt immer noch nagelneue Gehäuse, selbst K6 schon gesehen für 500/600 Euro.

Dateianhang:
Dateikommentar: K6 neu ganz links im Bild
B67DBE18-5C0C-4985-9E5E-DEFFA3394D76.jpeg
B67DBE18-5C0C-4985-9E5E-DEFFA3394D76.jpeg [ 2.26 MiB | 11303-mal betrachtet ]



In Novegro komplett neuen K6 für 2.500 Euro. Denke mal nicht das du für das Geld nen CNC gefrästes Gehäuse bekommst.

Kalle

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BeitragVerfasst: 6. Nov 2020 20:10 
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Wie gesagt: bin Laie, aber dennoch fasziniert... :D

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BeitragVerfasst: 6. Nov 2020 20:57 
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Hallo Ihr zwei,

Auch beim 3D Druck braucht man erstmal ein 3D Modell das die Geometrie richtig darstellt, wenn man das hat ist der Bearbeitungsprozeß ein Kinderspiel.
Von der Vorgehensweise ist es sogar der gleiche Ablauf nur das beim einen ein mehr oder weniger raues Kunststoffteil herauskommt und beim anderen (wenn richtig gemacht) ein wunderschönes Aluteil.

In einem muss ich allerdings wiedersprechen und zwar das man ein Gehäuse nicht aus dem vollen fräsen kann, wurde schon mehrmals z.B. in der Kreidlerszene umgesetzt und auch bei Sachs hab ich sowas schon gesehen.
Wichtig dabei ist allerdings das man eine CNC Fräse mit einer ordentlichen Wiederholgenaugigkeit der Achsen benutzt und entsprechend professionelle Fräser.
Man wird hier deshalb um eine industrielle Fräse nicht herum kommen.
Und nur mal nebenbei hab ich in meiner aktiven Modellbauer Zeit auch schon sehr viel komplexere Teile als so ein Motorgehäuse aus dem vollen fräsen müssen. Bei so einem Motor hat man z.B. lauter ebene Flächen horizontal wie vertikal das ist im Modellbau nur in den allerwenigsten Anwendungen der Fall.
Hier ist es eher so das man zu 99% mit gewölbten und schrägen Flächen arbeiten muss was die ganze Sache um ein vielfaches komplizierter macht, zu fräsen geht das trotzdem.

Und nochmal zu dem KTM Deckel für den ich das 3D Modell erstellt habe, hier war es so das der Auftraggeber eine originale Zeichnung mit allen nötigen Toleranzen zur Verfügung stellen konnte, was im Nachhinein auch für die gute Passgenaugikeit des Deckels gesorgt hat.

Ist alles kein Hexenwerk wenn man die richtigen Werkzeuge und Maschinen sein eigen nennt.

Gruß
Felix

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BeitragVerfasst: 6. Nov 2020 23:07 
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Faszinierender Gedanke....
Es fehlen dann halt Getriebewellen, schaltklauen usw . Die ganzen Kleinteile,
Empfehle hierzu mal durchzuzählen, aus wievielen Teilen der Komplettmotor besteht :ugeek:
Schon fein - hast neue Hälften, und nichts neu- oder gleichwertiges zum einbauen,

Kann man schon gedankenspielen.

Meinerseits lebte das Hobby vom suchen und finden ....

Da ist schon noch genug im Umlauf, wurde in ausreichender Menge hergestellt.

Eher knapp sind Verschleissteile
brauchbare Schaltklauen p6 / k6 , Zahnräder.....

Ich kenne Minimum 2 Leute hier die keine Motorhälften mehr brauchen.....
Rainer


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BeitragVerfasst: 7. Nov 2020 14:56 
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Hi,

weil hier die Frage nach den Kosten für ein gefrästes Gehäuse aufkam hab ich mal gegoogelt und ein Beispiel für eine alte Vespa gefunden.
Hier könnt ihr euch anschauen das es sehrwohl geht als auch was es kostet.

https://www.gp-one.at/produkte-leistung/cnc-block-sf/

und hier noch ein Zündapp Gehäuse

https://www.youtube.com/watch?v=9tR8xnXpEs8

https://www.youtube.com/watch?v=vaTxCMCRH9A

https://www.youtube.com/watch?v=yaGRSnojsgU


Gruß
Felix

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BeitragVerfasst: 7. Nov 2020 16:37 
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Sehr interessant :dank

Denke die sind in der „Serienproduktion“, daher der doch relativ günstige Preis.

Aber mich würden hier die Erfahrungen mit ein paar Tausend km interessieren. Irgendwie hab ich da so Bauchgrummeln wegen massivem Block und nicht Guss. Lasse mich aber gerne belehren.

Kalle

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BeitragVerfasst: 7. Nov 2020 17:32 
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Hallo Kalle,

je nachdem welches Alu Material man nimmt sind die gefrästen Gehäuse sogar haltbarer als ein gegossenes, warum?

Ganz einfach, die Legierungen für Aluguss sind fast immer AlSi Legierungen wegen der guten Giessbarkeit, Nachteil der ganzen Sache ist, das dass Material etwas weicher und spröder als ein Vollmaterial ist.
Das Material von so einem Alublock ist meistens gewalzt und hat schon von daher eine höhere Festigkeit als ein Gussteil.
Für z.B. Lagersitze ist das von Vorteil.

Gruß
Felix

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